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Zu Besuch bei Harvey von Hude

 Ende Oktober reiste der Jahrgang 09 der C-Knaben nach Hamburg zum Harvey von Hude Cup, dem Hallenvorbereitungsturnier beim HTHC. Der Aufbruch am Südkreuz bot eine Unsicherheit, nämlich die, ob man es angesichts der Reminiszenz der Deutschen Bahn an den guten alten Bummelzug rechtzeitig zum ersten Spiel schaffen würde; und eine Gewissheit, nämlich die, dass die Spieler nicht unterzuckert in Hamburg ankommen würden.

Wir schafften es rechtzeitig und starteten wie wohl jede gute Turniermannschaft mit Luft nach oben in den Wettbewerb. Gegen Uhlenhorst Mülheim gab es ein zähes 1:1, das kurz vor Abpfiff von Moritz mit einer Glanzparade gesichert werden musste. Es folgte ein dusseliges 2:2 gegen Rotation Prenzlauer Berg, bei dem man eine Minute vor Abpfiff noch 2:0 geführt hatte. Das Ergebnis vertiefte die Sorgen, die Halbfinals könnten ohne Wespen-Beteiligung stattfinden. Insbesondere die mitgereisten Väter verspürten den dringenden Wunsch, unter die letzten Vier zu kommen. Nicht etwa aus übertriebenem Ehrgeiz, sondern weil die Teilnahme am Halbfinale zwei Stunden zusätzlichen Schlaf am nächsten Morgen versprach. Also stellte man ausschweifende Feierlichkeiten mit Eiscreme und Kino als Prämie in Aussicht. Derart angestachelt gerieten unsere Jungs gegen den Gastgeber erstmal mit 0:5 unter die Räder. So musste im letzten Gruppenspiel gegen den Münchner SC die Ehre gerettet und die Minimalchance aufs Semifinale aufrechterhalten werden. Beides gelang. Die beste Turnierleistung brachte ein 3:2 gegen einen guten Gegner. Und das Beste: Da die Münchner in ihrem abschließenden Spiel gegen Rotation nicht über ein Unentschieden hinauskamen, reichte es tatsächlich noch zum Ausschlafen. Zumindest für die Väter. Denn was in den Gastfamilien geschah, blieb dem Chronisten verborgen. Zwar zeigten sich die Gasteltern durchweg angetan von den guten Manieren der Wespenkinder, aber irgendetwas muss dort in den Tee der Jungs gelangt sein: Im Halbfinale am nächsten Morgen war eine gewisse Schlappheit jedenfalls nicht zu übersehen und gegen ein zugegebenermaßen sehr starkes Team von HC Essen 99 beim 0:4 kein Kraut gewachsen. So ging es im Spiel um Platz 3 gegen Klipper Hamburg. Hier hielt man lange Zeit ein Unentschieden, um dann am Ende aufgrund einiger sehr unglücklicher Situationen knapp den Kürzeren zu ziehen. Die Enttäuschung über Rang vier war zunächst groß. Doch angesichts des enorm starken Teilnehmerfeldes kann das Erreichte als voller Erfolg gewertet werden.

 

Das Turnier war ein Erlebnis – super organisiert von Shuttleservice über Spielerbuffet bis zum überkoffeinierten Hallensprecher und dazu auf einem spielerischen Niveau, das die Jungs in Berlin so nicht gewohnt sind. Nach und nach wich die Enttäuschung der Erkenntnis, sich super präsentiert zu haben. Das bisschen Lehrgeld aus den Spielen gegen HTHC und Essen kann als Investition in die Zukunft angelegt werden. Und spätestens als auf der Rückfahrt im Zug wieder zentnerweise Süßigkeiten aus den Reisetaschen zutage gefördert wurden, kehrte die Fröhlichkeit in die Gesichter von Lennard Burkhardt, Fabian Rätke, Ilian Bordet, Julius Schöning, Tim Palloks, Julian Liebchen, Ferdinand Hahn, Moritz Kahmann, Philipp Meyjohann und Jonathan Peters zurück.

 

Alexander Holtz