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Unsere 1.Damen Spielerin Emilia Richter beim College Tennis

Emilia Richter ist seit 2015 eine Wespe und eine wichtige Spielerin für unsere Tennis-Damen-Mannschaft. Seit 2017 spielt sie College Tennis in den Vereinigten Staaten an der Georgia College and State University. Wir haben sie gefragt, ob sie uns ein paar Einblicke in das College Leben in Amerika geben kann. 

 

Einmal ein Whatsapp Call nach Georgia, USA...

 

A: Naaa wie geht es dir? 

E: Gut, aber oh man, ich habe gerade gesehen, dass ich doch noch eine Abgabe bis zum Wochenende habe. Aaaah Uni life.

A: Ai ai ai , dann legen wir mal gleich los.

 

Wolltest du schon immer College Tennis spielen?

 

Ja, als ich 14/15 Jahre alt war, hat meine Mutter mich auf die Idee gebracht. Ich habe mich dann etwas informiert, und Laura Gersbeck (unsere langjährige Wespe und Damen Spielerin) hat mir einige positive Einblicke von Ihrer Zeit im College Tennis gegeben.

 

 

Wie bist du dann an die Sache rangegangen?

 

E: Durch die Agentur Uniexperts ging das relativ einfach. Die haben mich an den verschiedensten Universitäten vermittelt. Ich musste hauptsächlich ein Tennis Video von mir drehen. Das ist quasi das Bewerbungsvideo für die Unis.

 

 

Hast du ein paar Tipps zum Video?

 

Man sollte es einfach kurz halten und die Basic Schläge aufnehmen. (Grundlinienschläge (Vorhand/Rückhand, Volleys/Schmetterbälle, Aufschläge und ein paar Aufschlagpunkte zum Schluss)

 

Welche Kriterien musstest du erfüllen?

 

Ich musste einen SAT und TOEFL Test machen, und die waren ehrlich gesagt machbar. Habe nicht sonderlich viel dafür gelernt.

 

Nun ja, du hast es einfach drauf Emma.

 

 

Wie ging es dann weiter?

 

 Die Universitäten haben mich dann kontaktiert, und ich habe mit den Trainern gesprochen. Nach den Gesprächen habe ich immer aufgeschrieben was meine Intuitionen bei den jeweiligen Unis sind. Die  Entscheidung ist mir relativ leicht gefallen, da ich einfach ein gutes Gefühl gehabt habe und es Menschlich auch gepasst hat. Es war mir wichtig, dass der Coach sympathisch ist, und motiviert ist mit der Mannschaft gute Ergebnisse zu zielen. Im Vordergrund stand hier auch, dass ich eine tolle Zeit mit dem Team haben werde und eine gute Uni finde, wo ich eine gesunde Balance zwischen Tennis und Uni haben werde. 

 

 

Was hattest du für Erwartungen?

 

Ich habe nur gehofft, dass ich eine coole Zeit haben werde, neue Leute kennenlerne, und viel Tennis spielen kann - mit einem netten Team und einer tollen Teamatmosphäre. Da würde ich letztendlich sagen: Check.

 

 

Wie lief dein Studium bisher?

 

Ich habe mit Grundschulpädagogik angefangen, jedoch nach dem 1. Semester gemerkt, dass das nicht ganz meins ist. Der große Vorteil hier in Amerika ist, dass man im ersten Jahr Grundkurse macht, wo man schnuppern kann, und man sich anschließend gut entscheiden kann was man letztendlich machen möchte. So kam es dann zu meiner Studienwahl Public Health. 

 

 

Wie ist das Tennis Leben in der Uni?

 

Man hat hier eine gute Infrastruktur. Wir machen auch viel Konditions- und Krafttraining. Das beeinflusst die Performance sehr. Die Leistung auf dem Platz ist wesentlich gestiegen durch das Training. Wir haben fünfmal die Woche Tennis, und an anderen Tagen sind wir dann im Gym. Wir trainieren insgesamt ca. 2-3 Stunden am Tag, und haben auch ein bis zwei Tage Pause in der Woche. Wenn ich in den Sommerferien wieder in Berlin bin, freue ich mich jedoch auch mal den Schläger zur Seite zu legen. Es macht alles super Spaß, aber ist natürlich insgesamt auch eine große Belastung. 

 

 

Wie ist die Atmosphäre an Spieltagen?

 

Sehr laut. Sehr motivierend. Komplettes Gegenteil von der Atmosphäre in Deutschland. Es wird über Plätze gebrüllt und jeder feuert jeden an. Die Reisen zu den anderen Universitäten für Match-Days sind auch ziemlich entspannt. Wir nutzen die Zeit oft für Hausaufgaben, wenn wir im Bus sitzen, pushen uns gegenseitig aber auch schonmal mental für die Spiele.

 

 

Wie ist dein Team?

 

Im ersten Semester war es noch relativ distanziert, also in meinem Freshman year. Mittlerweile sind wir jedoch sehr eng als Mannschaft mit sechs Spielerinnen. Wir wohnen auch zum größten Teil zusammen und sind wie eine kleine Familie. 

 

 

Soooo, wie ist denn das Freizeit-Leben/Campus Leben ;))))

 

Ich dachte die übertreiben in Filmen. Nein. Die zeigen die ganze Realität. Sagen wir es mal so… Energisch.

 

 

Dein Fazit zum „College Tennis“?

 

Es gibt gute und schlechtere Wochen. Ja, manchmal ist es eine gewisse Belastung, man hat nicht viel Freizeit. Wenn man aber gut plant, dann schafft man das. Es kommt darauf an wo man seine Prioritäten setzt. Insgesamt lohnt es sich jedoch allemal. Man sammelt hier eine tolle Erfahrung, und diese Jahre nimmt man definitiv mit für sein Leben.

 

Sag mal, wie ist es denn gerade zu Corona Zeiten bei euch?

 

Es gibt derzeit in Georgia kaum Einschränkungen. Man gewöhnt sich sehr schnell an die Normalität. Ich genieße es. Ein Gefühl von Lebensqualität. Klar war es Anfangs etwas komisch, wenn man von einem Lockdown kommt. Man muss aber auch sagen, hier hat man fast immer gutes Wetter, somit ist es alles etwas einfacher.

Ich bin sehr dankbar für meine Zeit hier. Es tut mir immer sehr leid zu hören, wenn meine Familie/Freunde mir mitteilen wie die Lage in Deutschland ist. 

 

Cool – Danke Emma! Ah übrigens... wie geht es Erdnuss?

 

Alex… Ich bin nicht happy mit ihm. Kann ihn nicht streicheln und er ist laut in der Nacht.

Ähm, ich hoffe, das schreibst du nicht mit auf!!

 

Nein nein. (FYI - hier geht es um einen kleinen Hamster) 

 

 

Vielen Dank an Emma,  und wir wünschen dir noch eine tolle Zeit drüben - schwing dein Racket für uns mit!