Das herbstliche Regenwetter beim mittäglichen Flutlicht-Auftaktspiel der 1. Damen der Zehlendorfer Wespen beim TSV Mannheim Hockey passte rückwirkend ganz gut zur Anreise mit der Deutschen Bahn, die immerhin trotz viereinhalbstündiger Verspätung noch knapp am Samstag erfolgte.
Der TSV kam besser in die erste Bundesliga-Partie der Hinrunde, war von Beginn an präsenter und stellte die Defensive der Wespendamen um Emy Gesch und Kim Jacob vor einige Aufgaben, die glücklicherweise zunächst auf dieser Ebene gelöst werden konnten. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit wurde auch Torwartin Franziska Hagen zunehmend in defensive Lösungsansätze einbezogen und durfte das tun, was sie am liebsten macht: auf der Linie brillieren! Es war Franzi zu keinem Moment des Spiels anzumerken, dass dies ihr erster Bundesliga(-Start)-Einsatz war.
Gegen teilweise tief stehende Mannheimerinnen taten sich die Wespen offensiv eher schwer. Zwar lief der Ball gut zwischen Verteidigung und Sechsern, aber zu selten gelang es, den Ball verwertbar in die nächsten Ebenen zu bekommen. So deutete sich der Führungstreffer für den TSV schon eine Weile lang an, eher er dann kurz vor Ende des 1. Viertels fiel. Die Zehlendorferinnen steckten allerdings keineswegs den Kopf in den Sand, sondern verteidigten tapfer weiter und kamen jetzt auch öfter - und vor allem durch Doménica Ananías auch gefährlich - in den gegnerischen Schusskreis, wenn auch ohne Ertrag. Mit einem Tor Rückstand ging es in die Halbzeit.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit spielten die Wespen etwas befreiter auf und arbeiteten sich gen TSV-Schusskreis vor, aber es waren erneut die Mannheimerinnen, die kurz nach Wiederanpfiff das Tor zur (verdienten) 2:0-Führung fanden. Die Wespen blieben am Ball: der Aufbau gewann an Struktur und die Chancen stellten sich regelmäßiger ein. In der dritten Spielminute des letzten Viertels hatte dann Svea Sturm einen Blick für die Lücken in der TSV-Verteidigung und legte für Johanna Bergmann auf, die mit einem sehenswerten Stecher (und ihrem ersten BuLi-Tor) die Wespen wieder an den TSV Mannheim heranbrachte.
Die Wespen drängten nun mit mehr Optimismus auf den Mannheimer Schusskreis und der Ausgleich schien zum Greifen nahe. Aber am Ende sollte es nicht reichen. Schlussendlich war über das Match hinweg eine deutliche Leistungssteigerung auszumachen. Somit bietet das Auftaktspiel der Wespendamen nicht nur genügend Material für die wöchentlichen Hausaufgaben, sondern auch die Erkenntnis, dass da noch wesentlich mehr drin ist.