Nachdem die Wespendamen im ersten Playdown-Spiel im heimischen Wespennest vor anderthalb Wochen zum bereits dritten Mal in dieser Saison gegen die Damen des Münchener SC nach Unentschieden in regulärer Spielzeit einen Penalty-Shootout austragen mussten, in dem sie das erste Mal unterlegen waren, ging es im zweiten Playdown-Spiel im Modus "best of three" am zurückliegenden Samstag in München um alles.
Und bereits nach einer Spielminute wurde die Moral der Wespendamen auf eine schwere Probe gestellt, als die Münchenerinnen mit 1:0 in Führung gingen. Der Rückstand sollte allerdings vor allem positive Kräfte wecken, denn unsere Damen machten mit mutigem und hohem Pressing weiter, als sei nichts geschehen, unterbanden weitgehend den Spielaufbau der Gegnerinnen und kamen wieder und wieder gefährlich ins Münchener Viertel. Nach etwa einer Viertelstunde fiel dann der mehr als verdiente Ausgleich durch Carlotta Hütwohl (17. Spielminute). Und die Wespen machten weiter: mit Mut, mit Spielfreude, mit Spielkontrolle. Während sich die Münchenerinnen vor allem auf lange (Schlenz-)Bälle kaprizierten, übten die Wespen sich in Ballgewinnen durch hohes Pressing und kontakteten sich immer wieder in Richtung des Münchener Tors durch. Aussichtsreiche Torchancen blieben allerdings beiderseits eher eine Ausnahmeerscheinung. Bis zur allerletzten Spielminute, als sich die Wespendamen für die harte Spielarbeit mit dem ersten Saisonsieg in regulärer Spielzeit belohnen: Mia Montag führte schnell einen Freischlag außerhalb des gegnerischen Viertels aus, brachte den Ball hart in den Münchener Kreis, in dem Doménica Ananías mit einem sehenswerten Stecher zur Stelle war - und unsere Damen in den Sonntag rettete.
Die Entscheidung würde im dritten von drei Spielen fallen.
"Do-or-die". Spannender hätte die Playdown-Serie nicht sein können. Und wie bereits am Vortag, konnten die mitgereisten Wespenfans am Sonntag eine weitere Saisonbestleistung der Wespendamen bezeugen. Denn von Beginn verstiegen sich die Wespendamen keineswegs auf defensives Halbfeld-Hockey, sondern gingen das letzte Spiel der Saison erneut mit intensiven Pressing und schnellem Kombinationshockey an. Was dabei leider ausblieb - und sich ein wenig durch die gesamte Saison zog: das Generieren von hundertprozentigen Torchancen. Dies gelang den Münchenerinnen punktuell besser: die Gastgeberinnen setzten erneut auf Schlenzbälle und Konterchancen - und konnten in einer der wenigen Münchener Szenen im Wespenkreis kurz vor Ablauf des ersten Viertels eine Kurze Ecke ziehen und mit 1:0 in Führung gehen. Beide Teams änderten taktisch wenig - und die Wespendamen beeindruckten weiterhin mit Spielkontrolle und Freude am Hockeysport. Und das auch nachdem die Münchenerinnen - erneut durch eine Kurze Ecke - in der 41. Spielminute auf 2:0 erhöhten. Drei Minuten vor Schluss flammte bei den Wespen noch einmal kurz Hoffnung auf, als Paula Valdivia mit einer Kurzen Ecke den Anschlusstreffer erzielen kann. Aber die Zeit rannte den Wespendamen davon und am Ende verlieren sie trotz einer erneut beeindruckenden Leistung das letzte Spiel der Saison mit 1:2.
Gerade im Lichte der Lernkurve, die unsere Wespendamen in den letzten Spielen aufgezeigt haben, ist es ein bitteres Saisonende. Und es wird sicherlich etwas dauern, bis unsere Damen auch mit dem Stolz auf ihre Leistung in einer Saison zurückblicken können, in der viele Spiele sehr knapp ausgegangen sind, sich das Team teilweise auf Augenhöhe mit den 'großen' Bundesligavereinen messen konnte. Der Abstieg in die 2. Bundesliga gibt den Damen jetzt die Chance, die Uhr nach Vorne zu drehen - und sich mit einem zur nächsten Hinrunde stark verjüngendem Team neu aufzustellen.
Die Wespendamen verabschieden sich jetzt in eine kleine Pause - nicht ohne aber den vielen Menschen zu danken, die sie über die Saison hinweg betreut und begleitet haben: den Coaches Patrick Hoppe, Bernd Rannoch, Dennis Jost, Jan Steller und Kilian Briese, unseren Athletik-Coaches Florian Baake und Nicole Seifert, unseren Physios Alex Dürr und Kim Heidel sowie Teammanager Wolfram Keller. Darüber hinaus danken wir unserem Sponsor, der BBBank. Last, but not least: Dankeschön an dieser Stelle auch für die Unterstützung der Eltern und Fans (unter anderem auch der herzliche Support unserer Tennisdamen): wir freuen uns auf die nächste Saison mit Euch!